Bewertung: 4

Arthur Canon Doyle – Eine Studie in Scharlachrot

Bewertung: 4 Kronen

 

Handlungszeitpunkt: Januar-März 1881, 4. Mai 1847, Juni-August 1860

Der junge Arzt Dr. John H. Watson kehrt aus dem Krieg aus Afghanistan nach London zurück. Fast mittellos, zieht er mit dem exzentrischen Sherlock Holmes zusammen in die Baker Street 221b. Holmes als »beratender Detektiv« und bald beginnt Watson seinem neuen Freund dabei zu assistieren. Im ersten Fall geht es um den rätselhaften Mord. E.J. Drebber wird vergiftet aufgefunden, an der Wand steht das deutsche Wort RACHE. Ausser, dass Drebber aus Cleveland stammt, weiss man nichts über ihn. Holmes sichtet die dürftigen Indizien und erkennt, dass einem kleinen goldenen Ring besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Holmes kombiniert, dass Drebbers Mörder den Ring verlor und ihn nun zurück will, was Holmes ausnutzt, um ihm auf die Schliche zu kommen. Das gelingt dem versierten Ermittler rasch, aber schon früh in seiner an Triumphen bald reichen Karriere muss er erfahren, dass sich hinter Indizien immer auch menschliche Schicksale verbergen. Der Tod von Enoch Drebber ist nur der Schlussakt einer tragischen, von Betrug, religiösem Fanatismus und Mord initiierten und begleiteten Rache, die vor vielen Jahren im noch wilden Mittelwesten der USA ihren Anfang nahm …

Über den Autor

Arthur Conan Doyle kam am 22. Mai 1859 in Edinburgh als eines von zehn Kindern auf die Welt. Sein Vater war Alkoholiker, seine Mutter stammt aus Irland. Er besuchte eine streng katholische Schule und promovierte anschliessend zum Arzt. 1885 heiratete er Louise Hawkins. Er praktizierte bis er 32 war als Arzt, unter anderem im Burenkrieg in Südafrika. Danach betätigte er sich ausschliesslich als Schriftsteller. 1906 verlor er seine Frau an Tuberkulose, ein Jahr später heiratete er seine platonische Freundin Jean Leckie. Er hatte insgesamt 5 Kinder. Sir Arthur Conan Doyle starb am 7.7.1930 an einer Herzkrankheit in Sussex.

Diskussion zum Thema

Gräfin 1: Sie hat lange nach dem Männerbuch gesucht. Arthur Doyle ist Vater der Krimis. Es ist das erste Buch über Sherlock Holmes. Spannend war, dass es eine neue Übersetzung gibt. Es war spannend zu lesen, wie sich Holmes und Watson kennen lernen. Es ist nicht nur ein Krimi, sondern es wird auch viel Hintergrund zur Freundschaft der beiden vermittelt. Ihr gefiel das Buch auch als Krimi. Der Aufbau war gut und witzig, wie die Forensik entstanden sein könnte. Es war eine Fortsetzungsgeschichte.

Gräfin 6: Sie ist Fan von Sherlock Holmes, der TV-Serie! Sie las das vorliegende Buch mit grösstem Vergnügen. Der 1. Teil und der 2. Teil waren ganz andere Geschichten. Zu jener Zeit war das sicher eine phantastische Story! Richtig gute Unterhaltung, sie hatte Zug drauf, war spannend und flüssig. Es machte ihr Spass und sie hatte Freude. Danke für diese Buch! Sie empfiehlt uns die Serie mit Benedict Cumberbatch und Martin Freeman, die gibt’s auch auf Netflix. Es sind keine unausstehlichen Figuren, Holmes und Watson harmonieren.

Gräfin 4: Sie fand es süffig, gut geschrieben. Den ersten Teil las sie super schnell. Sie dachte zuerst gar nicht, dass der 2. Teil dazu gehört. Obwohl sie eigentlich nicht gerne Krimis liest, fand sie gefallen an der Geschichte. Die Personen waren vorzüglich beschrieben, aber die Orte im 2. Teil nahm sie nicht richtig wahr. Die Beschreibungen im 1. Teil waren viel akribischer. Es ist eine gelungene Lektüre, dennoch würde sie es nicht weiterempfehlen.

Gräfin 3: Das Buch gefiel ihr in der Übersetzung extrem schlecht. In unserem Club versetzen wir uns in die Zeit, in der das Buch geschrieben wurde. Einband un Sprache stimmten für sie nicht zum Thema. Sie hatte noch nie ein gutes Verhältnis mit Sherlock Holmes. Nun hat sie ein Art Überdosis erwischt. (Im TV ist es ihr zu schnell, man muss mega konzentriert sein). Eigentlich sind es zwei verschieden Geschichten. Das war zwar gut, aber für einen Erstlingsroman too much. Die Beschreibungen über Sherlock im ersten Teil gefielen ihr gut. Aber alles in allem, das Buch wird sie nicht behalten.

Gräfin 2: Sie hat das Buch sehr gerne gelesen. Die Sprache war locker, flockig zum Einsteigen. Die verschrobene, englische Stimmung ging aber leider verloren. Es ist ein gutes Buch für jemanden, der Holmes kennenlernen will. Eigentlich sind es ja drei Teile: in London, in Utha und dann zurück zu ihm. Der 2. Teil war wohltuend abwechslungsreich, nicht mehr detailreich. Man sah die Helligkeit, es gab einen ganz anderen Fokus. Nachher hat sie aber den Rank zurück nicht mehr gefunden. Es war, als hätte Doyle keine Zeit mehr gehabt, die Geschichte zu Ende zu bringen. Sie beschäftigte sehr, dass es eine Selbstjustizgeschichte war. Man sollte auf der Seite der Mörder sein. Kriegen wir hier, auch via Media, eine verschrobene Version von Recht. Aber das war schon vor 120 Jahren ein Thema. Dass der Mörder todkrank war, löste das Problem, man konnte ihn im Gefängnis sterben lassen. Teil 2 zeigt Holmes von einer anderen Seite.

Gräfin 5: Das Buch liest sich schnell. Sie hat es an einem Wochenende geschafft. Die Charaktere und Männer-WG sind genial. Holmes wurde unsympathischer. Doof und clever findet sie keine gute Kombination. Der 1. Teil ist ja noch in Ordnung, aber im Teil 2 glaubte sie, dass da Karl May daher geritten kommt. Sie fand die langfädigen Erklärungen daneben. Die Schuld von ihm (er ging ja weg) wurde nie thematisiert. Gräfin 5 geisterte dann weiter in Utah herum und kam nicht zurück nach London. Wer ging den Ring holen‘ die Figur wurde nicht aufgedeckt. Sehr gut angefangen – ging am Schluss für sie nicht auf. Das Buch würde sie in dieser Übersetzung nicht weiterempfehlen. Vielleicht in einer anderen Form?

Zitate

Gräfin 2

S. 23

Wissen Sie“, erklärte er, „das menschliche Gehirn gleicht einem Dachboden, auf dem man nur ausgesuchte Möbel lagern darf. Wer dort jeden Krempel abstellt, den er findet, ist ein Dummkopf, weil das nützliche Wissen unter all den Dingen begraben, im besten Falle so tief zwischen ihnen versteckt werden würde, dass man es nur mit grosser Mühe ausfindig machen könnte.

Gräfin 4

S. 23

Der kluge Arbeiter achtet genau drauf, was er auf seinem Gehirn-Dachboden abstellt. Er lagert dort nur Werkzeuge, die für seine Arbeit nützlich sind, diese aber in grosser Auswahl und makelloser Ordnung. Der Glaube, dass dieser Raum elastische Wände hätte und beliebig weit ausgedehnt werden könnte, ist ein Irrtum.

Gräfin 1

S. 31

Der Mann ist hochintelligent“, dachte ich bei mir, „aber auch masslos eitel.“

Gräfin 3:

S. 69

Die Sache war jetzt klar wie Klossbrühe

Gräfin 6:

S. 71

Für grosse Geister gibt es nichts Kleines“, erklärte Homlmes salbungsvoll.

Gräfin 5

S. 159

Die Wahrheit spielt auf dieser Welt keine Rolle“, sagte mein Mitbewohner verdrossen. „Was stattdessen zählt, ist gekonnte Selbstdarstellung.“