Bewertung: 2

Jean-Philippe Mégnin – Dieses klare Licht in den Bergen

Bewertung: 2 Kronen

 

Marion war schon als Kind immer liebend gerne in den Ferien in Chamonix. Die Berge haben es ihr angetan und so ­beschliesst sie mit ihren jungen vierundzwanzig Jahren, im Bergdorf einen Neuanfang zu wagen. Marion übernimmt die Buchhandlung im Dorf, sie weiss genau, dass dies eigentlich ein sehr gewagter Schritt ist, denn die Einwohner sind eigene Gesellen, aber sie wird erstaunlicherweise schnell aufgenommen in die Gemeinschaft. Bald einmal hat die junge Buchhändlerin auch einen treuen Stammkunden, Pierre, der Bergführer. Es ist sicherlich nicht der Fall, dass Pierre gerade der Vielleser ist, aber er kommt wegen Marion und eines Tages nimmt er seinen ganzen Mut zusammen, und lädt sie auf eine Bergtour ein. Marion und Pierre erleben noch so manche gemeinsame Tour in den Bergen, doch ihre Liebe entfaltet sich erst nach längerer Zeit, dafür weiss Marion aber dann, dies ist die ganz grosse, einzigartige Liebe. Bald wird geheiratet, schnell ist der Kinderwunsch da, aber irgendwie merkt Marion, dass die Ehe und die Liebe zwischen ihr und Pierre merklich abkühlen. Das kann aber alles gar nicht sein, ihnen, gerade ihnen kann das doch nicht passieren, die junge Frau glaubt verzweifelt an Pierre und an sich. Dann kommt der Tag und die Nachricht, welche alles klären und Marion entschliesst sich einmal mehr zu einem grossen Schritt in ihrem Leben.
(aus: Lesefieber.ch)

Über den Autor

Jean-Philippe Mégnin lebt in der Nähe von Besançon. Er lehrt Wissenschaftsgeschichte an der Université de Franche-Comté. Für seinen Debütroman Dieses klare Licht in den Bergen wurde Mégnin mehrfach ausgezeichnet.

Diskussion zum Thema

Gräfin 6: Das Buch hat sie ausgesucht, weil sie auf der Website von www.lesefieber.ch darüber gelesen hat und die Rezensionen gut waren. Dazu kamen die Themen, die sie ansprachen; Frau + Buchhandlung + Frankreich: spannend! Aber sie kam nicht draus, das Buch fing schleppend an, das Kennenlernen ging im Verhältnis zur Dicke des Buches zu lang. Der Schluss überrumpelte sie vollends. Das Ganze kam nicht auf den Punkt. Es handelte sich schon um eine intensive Liebesgeschichte und las sich sehr schnell. Es hatte eine einfache Sprache, war dabei aber kühl und distanziert. Sie brachte für die Frau und den Schluss des Buches kein Verständnis auf. Der Charakter, das Wesen der Protagonistin kam für sie zu wenig rüber. Was soll das Buch? Was für eine Geschichte will er uns erzählen?

Gräfin 4: Sie verstand das Buch auch nicht. Hat sich sogar genervt beim Lesen. Immer wieder diese berge und Wege. Das Ende kam zu abrupt. Warum nimmt sich die Hauptperson das leben, das war für sie nicht nachvollziehbar. Aber gelesen hat sie die Geschichte schnell, die Sprache war einfach. Aber die Personen berührten sie nicht, sie wurde nicht warm mit ihnen.

Gräfin 5: Als sie zu Ende gelesen hat, fing sie nochmals von vorne an. Hä, hat sie was verpasst? Danach googlete sie nach der Geschichte. Jetzt verstand sie: Der Vater ist in den Bergen gestorben. Seither ist sie auf der Suche nach dem Leuchten, nach dem Vater. Die Protagonistin hat in den Bergen das leuchtende Lachen wieder gefunden, hat wieder so strahlen wollen damals. Dabei hat sie weder ihr Ehemann noch ihre Kinderlosigkeit wirklich berührt oder gestört oder interessiert. Durch das ganze Buch zogen sich Cliffhanger, wirre Tagebucheinträge, immer das gleiche Restaurant M. Nein, sie konnte sich nicht auf die Geschichte konzentrieren, sie nervte sich über das Gelaber, die abgehackten Sätze und fragte sich mehr als einmal, warum hat der Wissenschaftsgeschichtsprofessor wohl einen Roman geschrieben, was wollte er uns erzählen? Beim Lesen hatte sie nie Lust zu wandern. Diese Lust ist mit dem Buch „Wandern ist doof“ eher geweckt worden! Klar, es gab schöne Sätze, aber alles blieb ein schaler Nachgeschmack.

Gräfin 1: Sie war mit dem Buch ganz schnell durch, wollte es schnell hinter sich bringen. Es ist doch suspekt, wenn ein Mann über ein Frauenthema schreibt, oder? Ist es eine Liebesgeschichte? Geht es um die Kinderlosigkeit? Sie ist sich nicht schlüssig. Der Autor hüpft in den Emotionen herum. Er kann die Frau nicht glaubhaft erklären. Er ging davon aus, die brachte sich um, weil der Vater das Idealbild war und ihr Mann nicht so werden kann. Es ist die Geschichte einer Entliebung. Weder die Geschichte noch das Verhalten ist nachvollziehbar. Der Selbstmord am Schluss ist nicht glaubwürdig. Die Sprache gefiel ihr nicht. Für sie war das Buch auf allen Ebenen enttäuschend, der Autor hat versagt. Und die Geschichte gefiel ihr nicht, obwohl sie ja gerne in den Bergen ist. Übrigens ist der Schluss „Scheisse“!

Gräfin 2: Sie hat das Buch nicht verstanden. Hätte eine Frau das Buch geschrieben, hätte sie sich nicht umgebracht. Das passierte nur, weil ein Mann aus der Frauenperspektive schreiben wollte. Denn Marion war eine bodenständige, selbständige Frau. Die wusste genau, was sie will! Sie fand einen Bergsteiger, heiratete. Eröffnet erfolgreiche eine Buchhandlung. Sie las das Buch gerne, es war nicht schlecht. Die Geschichte braucht nicht mehr Platz, als dieses dünne Büchlein. Auch so bleibt die Frage: Was will uns dieser Autor bloss sagen?

Gräfin 3: Das Buch ist nicht stimmig. Irgendwie kommt alles nicht zusammen. Sie ist fremd im Dorf, eröffnet einen Laden, kriegt einen Bergführer als Ehemann…sie mutiert zu einer Wanderechse, macht ein Brevet, und zerbricht dann an der Kinderlosigkeit??? Ja, es hat einige sehr gute Sätze drin, aber das Ganze wirkt doch sehr konstruiert.

Zitate

Gräfin 4

S. 42

Ich weiss nicht, was das grössere Privileg ist. Etwas zu teilen oder allein für sich zu geniessen.

Gräfin 3

S. 42

Nichts ist einsamer als das lesen, aber wenn man ein Buch geliebt hat, brennt man darauf, es jemanden zum Lesen zu geben.

Gräfin 5

S. 70

…wenn man die Natur mag, mag man den Winter.

Gräfin 6

S. 90

Es verlief irgendwie schleichend, eine langsame, heimtückische, unmerkliche Abnutzung.

Gräfin 2

S. 113

Wir fingen an, uns gegenseitig beim leben zuzuschauen.

Gräfin 1

S. 115

Ich war immer aufrichtig gewesen, ich hatte ihm niemals etwas vorgespielt. Er war es bloss nicht.

Zum Weiterlesen

Debutroman