Bewertung: 6

Raquel J. Palacio – Wunder

Bewertung: 6 Kronen

 

Im Zentrum von Wonder steht der zehnjährige August Pullman, der von allen Auggie genannt wird. Auggie hat seit seiner Geburt eine Gesichtsmissbildung und musste 27 Operationen über sich ergehen lassen. Sein ganzes Leben lang wurde er von seiner Mutter zuhause unterrichtet. Mit zehn Jahren geht er erstmals in die Schule, in die fünfte Klasse. Lange wurde Auggie zuhause von seiner Mutter unterrichtet, um ihm das Zusammentreffen mit anderen Kindern – und damit deren Reaktionen – zu ersparen. Doch Augusts Mutter stösst nach Jahren an ihre Kompetenzgrenze, insbesondere im Bruchrechnen, sodass sie Auggie überredet, in die Schule zu gehen. Er hat noch nie eine Schule besucht und was ihn dort erwartet, wird sein Leben verändern, im positiven wie auch im negativen Sinne. Kinder können grausam sein. Schon wenn man völlig unauffällig und normal aussieht, ist das gewissermassen axiomatisch für jeden, der jemals eine Schule besucht hat. Als Auggie ein Gespräch belauscht, in dem ein Junge, den er eigentlich für seinen Freund hielt, behauptet, er würde sich umbringen, wenn er so aussähe wie er, beschliesst er, nie mehr in die Schule zu gehen.

Augusts Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Selbstverständlich kommt er selbst zu Wort, aber auch seine Schwester, deren Freund, eine Mitschülerin und eine Freundin schildern ihre Sicht der Dinge. Insbesondere die Perspektive Vias, Auggies Schwester, ist hier besonders berührend. Wie fühlt man sich, wenn der eigene Bruder seit seiner Geburt gezwungenermassen immer Mittelpunkt des Familienlebens war? Wie geht man damit um, dass man immer und überall ‘die mit dem entstellten Bruder‘ ist? Schon früh muss Via selbstständig werden, Zentrum des familiären Universums ist und bleibt Auggie.

Weitere Infos findet ihr auf der Zusammenfassung von Gräfin 1.

Über die Autorin

Raquel J. Palacio ist das Pseudonym der US-amerikanischen Verlegerin, Schriftstellerin und Buchumschlaggestalterin Raquel Jaramillo. Sie wurde am 13. Juli 1963 in New York City geboren. Raquel Jaramillos Eltern sind Immigranten aus Kolumbien. Jaramillo arbeitete viele Jahre als Art-Direktorin, Fotoillustratorin und Buchcover-Designerin, letzteres über zwanzig Jahre lang. Schon lange wollte Palacio als Schriftstellerin arbeiten, wagte sich jedoch erst vergleichsweise spät an ihr Debüt als Autorin eines Buches ohne Bilder. Wonder ist ihr erstes Buch, das sie unter ihrem Pseudonym veröffentlichte. Die Idee zu dem Buch kam ihr 2007 aufgrund eines realen Erlebnisses. Alle anderen Bücher von Raquel J. Palacio bzw. Raquel Jaramillo sind noch nicht in Deutschland verlegt.

Die Erstauflage von Wonder betrug im Februar 2012 gerade einmal 22.500 Exemplare. Bis heute wurden mehr als eine Million Exemplare des Buches verkauft. Inzwischen liegt Wonder neben dem Englischen in sieben weiteren Sprachen vor. 2017 wurde die Verfilmung Wunder, inszeniert von Stephen Chbosky, veröffentlicht. In tragenden Rolle sind Julia Roberts, Jacob Tremblay und Owen Wilson zu sehen.

Diskussion zum Thema

Gräfin 1: Fand das Buch im Amazon über das Stichwort Wunder und Magie. Pee las das Buch erst letztes Wochenende. Fragte sich, was macht das Buch mit mir, wenn es ein Jugendbuch ist. Wie vertrage ich das Buch, Ist ja mein Alltag! Aber es war wunderbar, mit Happyend. Gerafft, kurz. Hat sie völlig reingenommen. Obwohl sie das Gefühl hatte, es drückt auf die Tränendrüsen, musste sie tatsächlich weinen. Alles ist gut, das Leben ist schön, alle sind glücklich. Bitte mehr so Wohlfühlbücher. Gut recherchiert, realistisch, Auggie ist glaubwürdig. Sprachlich einfach, nicht hochgestellt, aber hoffnungsvoll und Lebensbejahend. Strickmuster; Bestehe das Leben trotz alles Widerstände. Gefiel ihr gut. Aufbau des Buches war interessant. 6 Personen beschrieben das Schuljahr. Verschiedene Blickwinkel von den Hauptfiguren geschrieben. Der Faden wurde immer weitergesponnen, die Geschichte stockte nicht am selben Ort.

Gräfin 3: Ich habe das Buch „ring gelesen. Es ja auch ein Jugend – oder vielleicht sogar Kinderbuch. es gab einige *inhaltliche Aspekte* und Gedanken, die mir sehr gefallen haben. Zum einen die Geschichte von Via und ihrer Grossmutter, . Ich fand es berührend, wie die Großmutter ihre Enkelin stärkt, indem sie ihr sagt, dass sie für sie das Liebste ist auf der Welt. Und ihr damit einen wichtigen Platz gibt im Leben neben ihrem Bruder, der so viel Raum einnimmt. Zum anderen gefällt mir auch die Geschichte von Paul und dem Schlitten. Wie etwas Großartiges durch eine abfällige Bemerkung kaputt gemacht werden kann. Und auch der Unterschied zwischen Arm und Reich, den die Kinder halt eben auch zu spüren bekommen. Die Mobbing Kampagne finde ich sehr gut beschrieben. Sie ist nachvollziehbar und glaubwürdig. Und das alles in einer Kindersprache.

Mir gefällt, wie verschiedene Menschen das Zusammenleben mit August beschreiben. Ein anderes Stilmittel, dass ich lustig finde, ist, wie Julian alles in kleinen Buchstaben schreibt. Er ist ja auch der älteste und coolste unter den Kids.

Gräfin 2: Ist eine Zeitlang her, dass sie es gelesen hat. Hat ihr ausseroderdenlich gut gefallen. Man war grad in der Geschichte, die ganz kurzen „Mikrokapitel“ haben ihr gut gefallen. So las sie das Buch ganz schnell. In zwei Tagen. Vieles konnte sie gut nachvollziehen. Realitätsnah, nicht Fiktion. Hat sie jemanden in der Familie, sehr authentisch. Es gab nix, was ihr nicht gefiel. Gut gefiel ihr die Miranda, die eine Lügengeschichte zurechtdichtet, damit sie Distanz erhielt. Denn sie fragte sich, woran lag es, dass die Freundschaft zerbrach. Dass Via ein Leben aufbauen konnte, ohne behinderten Bruder in der neuen Schule. Die Liebe, die Auggie von den Eltern erhielt, die Via sehr in den Schatten stellte. Dass die Kollegen ihn ärgerten, wie sich das änderte, als sie im Camp waren. Sie spürten er ist einer von uns. Oder auch Summer, die einfach die Freundin von Auggie sein wollte. Ist ein Jugendbuch für Erwachsene. Ist aus der Sicht der Jungen erzählt, obwohl die Eltern immer präsent waren.

Gräfin 5: Ich habe das Buch auf dem Heimweg vom Kalifornien gelesen und es hat mich sehr hinein gezogen, als ich zu Hause ankam, war das Buch fertig. Ich liebe Bücher die verschiedenen Blickwinkel haben und auf verschiedenen Ebenen handeln. Die Autorin hat auch noch weitere Bücher von andern Protagonisten des Buches geschrieben. Es ist eine einfache Sprache, aber nicht langweilig. Die Figuren sind authentisch. Der Vater war der ruhende Pool, die Figuren waren nicht überzeichnet. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schluss war wie die Kirsche auf der Schlagsahne, fast etwas zu viel. Schön, dass Auggie den Preis bekommen zu haben, aber die andern hätten den Preis auch verdienst oder das Plenum.

Gräfin 4: Schliesst sich allen an, das Buch begleitete sie in die Ferien. Las es in einem Rutsch. Sie war sofort in der Geschichte, wurde wütend und freute sich. Sie mag keine fiesen Menschen, deswegen hasste sie Julian. Bewunderte die Schwester, und verstand sie sehr gut, dass sie nicht wollte, dass die Familie ans Theater kommen. Die Schuldgefühle konnte sie sehr gut nachempfinden. Alle vorkommenden Personen konnte sie sich gut vorstellen. Warum schrieb Justin klein? Aha, weil jugendlich und intellektuell. Auch sie musste weinen am Schluss. Deswegen liest sie nur Happyend-Wohlfühlbücher. Sie braucht dieses gute Gefühl, wenn sie die Buchdeckel schliesst. Dennoch konnte sie im Buchladen nicht erzählen, worum es im Buch ging! Es ist ein tolles Buch, gefiel ihr ausserordentlich.

Zitate

Gräfin 2: S. 331 «Ich finde, es sollte eine Regel geben, dass jeder Mensch in seinem Leben eine Standig Ovation erleben muss. Gräfin 4: S. 23

Gräfin 1: S. 410 «Da such ich nun nach Symbolen und Metaphern und ähm, manchmal ist eine Ente einfach nur eine Ente. »

Gräfin 4: S. 96 «Hallo ich hatte Schönheitsoperationen, sieht du das nicht? Jack schlug sich mit der Hand vor die Stirn und fing hysterisch an zu lachen: Oh, Mann, den Arzt solltest du verklagen. »

Gräfin 5: S. ? «Ich heisse übrigens Summer. Wie heisst du? August. Cool, sagte sie. »

Gräfin 3: Seite 298 oben . „All diese Augen sind Kompassnadeln, und für sie bin ich der Nordpol.“