Bewertung: 5

Sara Gruen – Wasser für die Elefanten

Bewertung: 5 Kronen

 

«Ein schmerzlich schönes Debüt, das eine Kriminalgeschichte mit der Erzählung eines Erwachsenwerdens verbindet und die Natur feiert.» The New York Times

Das Buch beginnt und endet im Altersheim. Es ist der Tag, an welchem der Zirkus im Ort haltmacht. So erinnert sich Jacob an seine Jugend.

Jacob Jankowsky, ein junger Veterinärstudent, verliert durch einen Unfall seine Eltern und all sein Hab und Gut. Er bricht die Ausbildung kurz vor den Abschlussprüfungen ab und schliesst sich einem Eisenbahnzirkus an. Dies mehr durch Zufall.

Zuerst macht er sich dort als Rausschmeisser, Stallausmister nützlich und hilft überall, wo er gebraucht wird. Am nächsten Tag beim Anstellungsgespräch kann er auftrumpfen und wird fortan der neue Tierarzt der Truppe. Bald schon lernt er August, den Stallmeister kennen, ein charmanter Mensch, der jeden für sich einnehmen kann und nun Jacobs bester Freund zu sein scheint, bis zu dem Augenblick, an dem Jacob widerspricht. Denn da verpasst August ihn einen Denkzettel, indem er ihn zu nah an einen Tiger lässt. August hat eine Persönlichkeitsstörung, die zu extremen Wutanfällen gegenüber Mensch oder Tier führt. Jakob durchschaut ihn und verfällt gleichzeitig dessen Frau Marlene. Er will sie fortan vor ihm schützen.

Nach und nach findet er Freunde unter Arbeitern, wie Artisten; das ist ziemlich ausser-gewöhnlich, da zwischen diesen Gruppen grosse hierarchische Unterschiede bestehen. Auch die Wichtigkeit unter den Arbeitern ist unterschiedlich. Wer nicht wichtig und ersetzbar ist, seinen Beitrag nicht leistet, wird entsorgt.

Er beginnt mit Marlene ein Verhältnis. Marlene wird schwanger und die Beziehung fliegt auf. Nun sind sie auf der Flucht vor August.   Von einem bankrotten, konkurrierenden Zirkus kaufen sie eine Elefantendame. Die gehorcht nicht. Es dauert eine Zeit, bis Jacob bemerkt, dass sie auf polnische Befehle reagiert. Das Ende ist dramatisch, August, der die Elefantendame gequält hat, wird von dieser erschlagen.  Wir begegnen Jacob wieder im Altersheim, wo er ausbüchst, um eine Zirkusvorstellung zu besuchen. ER kommt zu spät, wird aber vom Direktor wie ein Stargast behandelt und so entschliesst er sich, mit dem Zirkus weiterzuziehen, statt zurück ins Altersheim zu gehen.

Über die Autorin

Sara Gruen ist eine kanadisch-amerikanische Autorin. Ihren Debütroman «Alles Glück dieser Erde» veröffentlichte sie 2005. Gruen wurde unter anderem mit dem «Book Sense Book of the Year Award» und dem «Cosmo Fun Fearless Fiction Award» ausgezeichnet. Ihr drittes Buch «Wasser für die Elefanten» entwickelte sich nach und nach zu einem Bestseller und ist 2011 mit Reese Witherspoon, Christoph Waltz, und Robert Pattinson verfilmt worden. Sie lebt mit ihrem Mann, drei Kindern und vielen Tieren in einer Naturschutzgemeinde in der Nähe von Chicago. Ihr neuesten Buch in Deutschland erscheint im September 2015 unter dem Titel «Die Frau am See» erschienen.

Diskussion zum Thema

Gräfin 1: Sie hat das Buch per Zufall ausgelesen. Uns als sie begann, dachte, sie, phu, alter Mann im Altersheim, Vatergeschichte? Oje. Aber dennoch ging sie dann unbefangen an die Geschichte. Sie kannte vorher weder Film noch den Roman oder die Autorin. Der Film ist anders als das Buch, einige Figuren fehlen. Sie verzichtet darauf, den Inhalt zu erzählen.

Grundsätzlich findet sie, bewundernswert ist die Bildsprache. Sehr realistisch, sie hatte sehr viel Bilder im Kopf. Alle sehr authentisch. Generell ist sie kritisch, wenn Frauen über Männer oder umgekehrt schreiben. Sie nahm ihr aber das Ganze ab, die Figuren wirkten echt. Sie vermisste aber die Tiefe. Oft war es aneinandergereiht, sehr eindimensional. Ein logischer Spannungsbogen. Der Zeitsprung ins Altersheim war immer völlig logisch. Ausser Jakob bleiben die Figuren sehr oberflächlich. Das Buch las sich einfach, was spannend, wusste nicht, was am Schluss passiert. Faszinierend war das Stilelement, der Prolog und mitten im Buch fast wortwörtlich dieselbe Szene wieder zu bringen, als sie den Katastrophenmarsch anfingen zu spielen. (Filmreif) Die Zeitgeschichte (30er Jahre USA) war interessant. Wirtschaftskrise und Prohibition. Die Bedeutung des Zirkus für die Menschen kam gut rüber.

Gräfin 5: Nicht so eine lange Meinung. Sie hat es flott und locker gelesen. Es war unterhaltsam. Epoche hat sie interessiert. Prohibition. Der Umgang mit den Menschen hat sie schockiert. Aber das Bild war oberflächlich. Sie war Zuschauerin. Das Buch ist eine gute Filmvorlage, man kann wahnsinnig wuchtig inszenieren. Wieso ist August so brutal? Hat er Marlena geschlagen? Jakob hat ihr sehr gefallen. Geschichte ist sehr traurig. Eltern haben alles geopfert, damit Sohn studieren kann und Sohn bleibt nachher nix mehr. Der alte Jakob hat ihr gefallen, es gibt überall eine Perspektive. Sprache hat ihr gefallen. Sie hätte es auch englisch lesen können. Es scheint gekürzt zu sein. Eine Figur wurde einmal eingeführt, von dem sie nix wusste. Leute kamen und gingen, sie fand es die Mühe nicht wert, das nachzuvollziehen. Ein Ferienbuch aber nix weltbewegendes. Sie würde den Film gerne schauen.

Gräfin 4: Hatte den Film gesehen. Der gefiel ihr nicht, war zu brutal. Deswegen hat sie sich lange gesträubt, das Buch zu beginnen. buch war süffig zu lesen, gefiel ihr. Zeitsprünge war nicht immer einfach. Die Ansichten des alten Jakob im Altersheim gefielen ihr, es ist sicher nicht einfach, im Altersheim zu sein. Dachte ab und zu an ihre Mutter. Sie mochte das Buch besser als den Film. Aber den Schluss des Buches gefiel ihr nicht. Nein, der Greis geht mit dem Zirkus weg, ohne sich zu verabschieden. (Fadenscheinig) War nicht logisch. Nach der Lektüre des Buches gibt sie den Tipp, den Film zu sehen, er ist ganz anders. Sie würde das Buch weiterempfehlen. Ist mehr als ein Ferienbuch. Hat von allem etwas drin. Ist froh, hat sie es gelesen.

Gräfin 2: Hat den Film mal gesehen, wusste nichts mehr darüber, ausser, dass er ihr nicht gefiel. Zögerte die Lektüre lange hinaus. Las es sehr locker in zwei Teilen. Las den Prolog, und schloss daraus, dass Marlena August umgebracht hat. War schockiert, weil im Film war es ja anders. Positiv, es ist süffig erzählt, man erhält einen Einblick in die Zirkuswelt und in die 30er Jahre. Leider hat es keinen Spannungsbogen, es war nicht langweilig, aber immer auf demselben Level. Die Personen kam ihr nicht nah. Denn so waren die schlimmen Szenen auch auszuhalten. Alles ist eindimensional, keine Perspektiven. Es ist wie ein guter Aufsatz. Sie erträgt keine Tierquälerei. Aber hier krampfte sich der Magen nicht zusammen. Die Tiere kommen quasi nicht vor, Keine Clowns, keine weiteren Künstler. die Hierarchie im Zirkus hingegen gefiel ihr. guter Stil, gute Wortwahl.

Gräfin 6:.Sie hat den Film mehr als einmal gesehen. Freute sich deswegen gar nicht auf das Lesen. Grad weil der Peak, die Stampede gleich zu Beginn kam. Der Wechsel zwischen altem Jakob und jungem Mann fand sie doof. Sie war viel mehr am jungen Mann interessiert. Eigentlich ist der Aufbau des Buches wie ein Drehbuch. Der Film ist recht ähnlich, und sie fand ihn überhaupt nicht brutal. Es ging ihr nahe, dass im Buch mit dem Elefanten polnisch gesprochen wurde. Das war cool. Und sie dachte auch, was? Marlena hat August erschlagen? Aber das fand sie witzig, dass man dann im Buch die Auflösung erhielt. Sie fand es nicht tragisch, dass die Leute über die Brücke geworfen wurde. furchtbar war, das sman den Kinko mit zerschlagenen Beinen liegen liess! Interessant war der Zusatz über die Recherche der Autorin! ein richtiger Bonus. Schreibstil eher einfach und Stil eines Jugendbuchs, Man kam gut durch.

Gräfin 3: Sie sah den Film etwas zwei Wochen bevor wir das Buch erhielten. Die Hauptperson heisst Jakub! Zirkus hat in Polen grosse Tradition! Sie war auch gefesselt von der Geschichte des Sohns, wie er die Eltern verlor, die alles für ihn gaben. Die Zeitepoche findet sie spannend. Der verachtenswerte Umgang mit den Menschen! Der Film ist sehr nah am Buch! Ausser, dass der Direktor und August als eine Rolle gespielt werden. Deswegen fand sie die Szenen aus dem Altersheim sehr interessant. Die Überlegungen des Alten gingen ihr nah. Ein Mann, der so viel erlebt hat, quer durch die amerikanische Geschichte und wird als blöd behandelt. Das berührte sie. Man sieht die Geschichte beim Lesen. Es ist sehr bildlich geschrieben. Der Schluss gefiel ihr so überhaupt nicht. Was soll der beim Zirkus.

Wir diskutieren über das Leben von Jakob, wie viel er erlebt hat, wie wertvoll alles war. Wie viel Wert hat das Leben? Die Arbeiter, die ihn am Anfang nicht willkommen hiessen und ihre Stellung verteidigten, wurden später vom Zug gestossen. Die Gruppe ist immer nahe beisammen. Jakob wurde zwar der Tierarzt, stieg aber keine Klasse auf. Gingerlähmung. War erst im Anhang erklärt. Nicht im Roman, weil in der Zeit wusste man, was das war.

Sie schreibt sehr lebhaft über die Zeit der grossen Depression.

Zitate 

Gräfin 4 S. 140 Mittlerweile sollte ich es besser wissen, aber irgendwie erwarte ich immer noch, mich selbst zu erblicken.
Gräfin 1 S. 84 Endlich, jetzt kann ich Ihren Namen sehen.
Gräfin 5 S. 23 Übrig zu bleiben ist widerlich.
Gräfin 2 S. 249 Unglücklicherweise stellt sie sich als die Frau des Polizeipräsidenten..
Gräfin 3 S. 107 Selbst wenn ich mir direkt in die blassblauen Augen sehe, kann ich mich selbst nicht mehr finden. ..
Gräfin 6 S. 241 Eine Stunde nach dem Unterzeichnen der Sterbeurkunde wird Lucinda im Wasserbehälter des Flusspferdewagens aufgebahrt, der hinter 24 schwarze Percherons..

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