Bewertung: 2

John Strelecky – Das Café am Rande der Welt

Bewertung: 2 Kronen

 

Ein gestresster Manager verfährt sich und landet am Rande der Welt in einem Café. Dort stehen auf der Speisekarte drei Fragen:

1. Warum bist du hier?
2. Hast du Angst vor dem Tod?
3. Führst du ein erfülltes Leben?

Die Kellnerin Casey, der Koch und Besitzer Mike und Anne, ein Gast führen Gespräche mit ihm. Dabei werden vor allem drei Fabeln erzählt, die den Sinn des Lebens und den ZDE (Zweck der Existenz) erläutern sollen. Denkanstösse werden gegeben, Fragen verändern sich.

Über den Autor

John Strelecky wurde 1969 in Chicago, Illinois geboren und lebt heute in Orlando, Florida. Er war in der Wirtschaft tätig, bis ein lebensveränderndes Ereignis im Alter von 33 Jahren ihn dazu veranlasste, die Geschichte vom ›Café am Rande der Welt‹ zu erzählen. Innert einem Jahr wurde es rund um die Welt zum grossen Erfolg. Er gilt in den USA bei den Celebrities als einer der hundert inspirierenden Menschen im Bereich Führung und persönliche Entwicklung. Er ist davon nach wie vor erstaunt. Wenn er nicht schreibt, ist er mit seiner Familie auf Reisen in der Welt unterwegs.

Diskussion zum Thema

Gräfin 4 wurde dieses Buch in der Buchhandlung empfohlen. Inhaltsangabe tönte vielversprechend. Las das Buch dann auch wirklich in einem Zug durch. Einfach geschrieben und dünn. Inhalt hielt ihr vor Augen, wie ihr Vater gelebt hat. Die Geschichte ist einfach, John kommt, weil er sich verfahren hat, in ein Café. Sie fand es störend, dass bereits am Anfang geklärt wird, dass alles nur fiktiv ist.

Die vier Personen im Café reden alle mit ihm und nehmen sich zeit. Der fünfte Gast wird nie namentlich erwähnt und spielt auch keine Rolle. Häppchenweise kamen die neuen Gedanken oder Ideenwelten auf ihn zu. Es wurde nicht diskutiert, nur serviert. Sozusagen: nimm oder lass es sein.

Was ist der Sinn und Zweck des Buches? Zweck der Existenz gefiel ihr nicht. Ist doch eher Sinn des Lebensweges. Von allen drei erzählten Fabeln konnte sie etwas mitnehmen. Sie würde das Buch gerne ihrer Mutter geben, die würde es aber nicht lesen. Auch für ihren Sohn wäre es eine gute eine gute Lektüre.

Denn das Leben, wie vorgegeben von der Wirtschaft oder dem Staat, soviel Geld braucht es für das Leben, für den Ruhestand. Alles ist vorgezeichnet. Andere Lebenswege sind schwierig in unserer Gesellschaft. Alles ist Norm. Ihr imponierte der Mut des Schriftstellers, einfach einen anderen Lebensweg einzuschlagen und auf reisen zu gehen. Ziel ist, so zu leben, dass dir wohl ist, dass dir dein Job gefällt, das Umfeld stimmt. Es ist schön und gut gesagt, aber ganz sicher nicht einfach. Sicher würden bei einer Umfrage die Hälfte sagen, ich bin glücklich in meinem Job und gehe gerne zur Arbeit. Verpflichtungen überwiegen sicher bei vielen. Deswegen schliesst sie mit ihrem Vater ab: wenn ich pensioniert bin, dann geh ich, mache ich, reise ich, baue ich ein Häuschen in Costa Rica. Die Parabel vom Fischer gefällt ihr am besten.

Gräfin 6: Spiegel online Bestseller. Wie kommt so ein Buch zu diesem Kleber. Das Buch kommt ihr so vor wie ein Ratgeber für Kinder. Ist sehr kindlich geschrieben. Der kleine Prinz geht in die gleiche Richtung: Aber der kleine Prinz für Arme. Pseudoratgeber, ist nichts Neues. Diskussionen, da fragt sie sich, reden die mit einem kleinen Kind. Was passiert, wenn ich das mache? Das ganze Buch ist belanglos. ZDE ist auch fragwürdig. Jetzt, wo sie den Schriftsteller sieht, muss sie sagen: Das Bild passt zum Inhalt. Jeder Erwachsene hat sich schon mit diesen Gedanken beschäftigt. Jeder wollte schon aus dem Hamsterrad ausbrechen. Aussagen sind gut, aber belanglos. Anhand dieser Geschichten werden einige Facetten gestreift, was zu einem befriedigenden Leben führen könnte. Zum Glück so kurz.

Gräfin 3: Buch ist optisch mega schön. Die Illustrationen, das Cover. Sie las es abschnittsweise, deswegen ging die Schildkröte an ihr vorbei. Ihr gefiel das ZDE nicht (erinnerte sie an ZDF) Denn so Abkürzungen gehören für sie in die Wirtschaftswelt, aus der er ausbrechen will. Was ist das Leben für mich, nicht was erwarten sie von mir. Im Moment ist sie darüber hinweg, was er mitteilen will. Diese Überlegungen hat sie sich bereits gemacht: Ist es das jetzt gewesen und was kommt noch?

Das Aha-Erlebnis im Leben, damit man weiss, ab jetzt mach ich es richtig alles kommt gut. Das «man sollte doch» was denken die anderen, wenn…» für Leute, die in diesen Gefängnissen wohnen, ist dieses Buch geschrieben. Nur mit einem Mal in einem Café (also an diesem Punkt) Man kann das Leben nicht nur 1 x ändern, es ist ein stetiger Fluss. Das Buch anzuschauen war schön, die Geschichten hatten ihre Wahrheiten. Es hat immer wieder Tore zu öffnen.

Gräfin 1: Las es in einem Zug durch. Hatte immer schon etwas Mühe mit US-Literatur. Es ist so bemühend amerikanisch. Die Denkweise, die Redensart. Das nervte sie zeitweise. Sie muss sich von dieser eher kindlichen Sprache lösen. Der Grundgedanke wird auf eine blöde Art verkauft. Sie merkte, sie muss das Buch mehr als Märchenbuch lesen. Die Bilder anzuschauen. Der Besserwisserische, die Bevormundung ging dann leichter runter. Las es als Parabel mit Tiefgang. Die Einfachheit, wie wenig Seiten braucht es, der Schriftsteller bringt seine Gedanken rüber. Es spricht die Bestsellerleser an, die 30 Millionen. Viele junge Leute überlegen sich, ob sie so leben wollen, wie wir das vorgelebt haben. Nachhaltigkeit, Ressourcen das sind Themen der Zukunft. Er hat wohl den Nerv getroffen, dass die Menschen mehr auf sich hören sollen, statt in alte Strukturen einzugewöhnen. Worüber sie nachdachte, dass man nur Angst vor dem Tod hat, wenn man viele Dinge noch nicht erledigt hat. Das nimmt sie mit. Kurz und prägnanter Gedanke. Wie geht sie mit dem Thema Tod. Das sprach sie persönlich an. Bücher kommen zu ihr, wenn sie einen Anstupf erhält. Sie ist froh, das Buch gelesen zu haben. Spannend und teilweise auch bereichernd.

Gräfin 2: Zuerst das Positive: Das Cover ist schön. Aber man kann kein gutes Haar lassen kann, wenn es denn Haare hätte. Mittels einer Zauberspeisekarte, dann noch so tolle Begriffe mit ZDE. Der Mann verdient seine Brötchen mit Büchern und Seminaren! Wen wundert’s?

Gräfin 5: Bilder sind im E-Book in Mini Format. Das hatte sie nicht wie im normalen Buch. Sie ist kein visueller Typ und das hat sie ihr nicht gefehlt. Parabel mit der Meeresschildkröte hat ihr sehr gefallen. Dabei kam ihr das Buch die «Haifischfrauen» in den Sinn. Sie hat den Autor im Web gesucht und hat die Präsentation nicht aus dem Kopf gekriegt. Sie hat sich zu allem schon mal Gedanken gemacht. Im Strom schwimmen hat sie beschäftigt. Die unterlimitierten Trump-Wähler sind vielleicht angesprochen. Als Erwachsenenbuch gedacht aber in Kindersprache geschrieben. Sie hat einige Aussagen annehmen können, die Art hat ihr nicht gefallen. Wir sind nicht die richtige Klientel. Amerikanische Gesellschaft funktioniert anders. Andere Bücher sind zielführender. Wir haben Zugang zu anderen Informationsquellen.

Zitate

Gräfin 1 S. S. 85 Solange du lediglich weiss, warum du hier bist, aber nicht entsprechend handelst,
Gräfin 2 S. S. 49 Wir nenne es verkürzt ZDE, Zweck der Existenz
Gräfin 3 S. S. 29 Manchmal ist es hilfreich, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel wahrzunehmen.
Gräfin 4 S. S, 82, man kann nicht befürchten, keine Möglichkeit mehr zu haben
Gräfin 5 S. S. ?? Ich erkannte, dass mir jeder Tag die Gelegenheit bietet, zu tun, was immer ich möchte.
Gräfin 6 S. S. 43 Aber sicher, einmal grosses Frühstück

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Wiedersehen im Café am Rande der Welt