Bewertung: 5

Nick Hornby – About a Boy

Bewertung: 5 Kronen

 

In dieser Geschichte geht es ums Erwachsenwerden. Hauptprotagonisten sind der zwölfjährige Marcus und der 36-jährige Will Freeman. Der jüngere ein altkluger Aussenseiter, der ältere ein egomaner Single und Lebemann. Es geht in der Geschichte nicht um einen, sondern um zwei Jungen. Marcus lebt mit seiner überforderten, psychisch labilen Mutter neu in London. Marcus ist altmodisch und wird in der Schule gehänselt und geschlagen.

Will bringt sein Leben nicht auf die Reihe, er lebt von den Tantiemen eines Weihnachtsliedes, dass sein Vater einst geschrieben hat. Er verbringt seine Tage mit Nichtstun. Um Frauen kennen zu lernen, ohne sich verpflichten zu müssen, geht er an treffen für Alleinerziehende und erfindet einen zweijährigen Sohn namens Ned. Marcus und Will lernen sich beim Picknick der Selbsthilfegruppe kennen. Eine Freundin der Mutter hat ihn mitgenommen. Aus Versehen erschlägt er eine Ente; das bleibt in seinem Gedächtnis, nicht der Selbstmordversuch seiner Mutter. Will wird gegen seinen Willen von Marcus als Bezugsperson in dieser schwierigen Situation. Marcus entdeckt sehr schnell, dass Will keinen Sohn hat. So werden sie zu einer verschworenen Gemeinschaft. Will hilft Marcus gegen die Schikanen seiner Mitschüler, ohne aber zu ahnen, was bei Marcus zu Hause wirklich los ist.

In der Schule trifft Marcus auf Ellie, eine fünfzehnjährige Mitschülerin. Sie verdreht ihm den Kopf, die beiden Aussenseiter verbindet die Liebe zur Gruppe Nirwana. (den Marcus vor Ellie nicht kannte) Die Dinge entwickeln sich für Marcus besser, auch Will lernt eine Frau kennen, mir der er sich eine erwachsene Beziehung vorstellen kann. Bis zu dem Tag, an welchem Marcus mit dem Zug, zusammen mit Ellie zu seinem Vater fahren will. Doch an diesem Tag stirbt Kurt Cobain. Ellie steigert sich mit Wodka in diese Trauer hinein, sie verlässt den Zug und wirft bei einem Plattenladen eine Scheibe ein; Marcus immer im Schlepptau. Die beiden werden von der Polizei verhaftet und müssen Neben seinen Eltern und denen von Ellie erscheint auch Will auf dem Revier. Sie spüren nun beide, sie gehören einer Gemeinschaft an. Seine Eltern entschuldigen sich bei ihm, aber er erwidert, dass er sich ja ein eigenes Netzwerk aufbauen konnte, die ihm im Notfall beistehen.

Über den Autor

Nick Hornby wurde am 17. April 1957 in Redhill geboren. Der britische Schriftsteller und Drehbuchautor gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Popkultur. Hornby studierte Anglistik in Cambridge und schrieb schon damals verschiedene Bühnenstücke. Nach dem Studium arbeitete er als Englischlehrer für Immigranten. Erst seit 1992 widmet er sich ganz dem Schreiben. Hornby hat einen autistischen Sohn, Danny. Deshalb ist er Gründungsmitglied der britischen Organisation TreeHouse, die sich um die Beschulung autistischer Kinder einsetzt. Hornby ist zum zweiten Mal verheiratet und lebt mit seiner Frau in London.

Diskussion zum Thema

Gräfin 2: Eigentlich wäre der richtige Titel ja „about two boys“. Das Buch ist unterhaltsam, trotz der Problemtik, die darin vorkommt. Dennoch berührte es sie nicht besonders. Es ist mit zwar voller Dramatik, aber nichts wirklich Tiefes. Deshalb kam ihr auch nicht viel in den Sinn, was sie und sagen möchte. Sie fand auch keine Zitate. Der Stil riss sie nicht vom Hocker, alles schien ihr ein bisschen Wischiwaschi.

Gräfin 4: Sie kam nie richtig in das Buch hinein. Deswegen schaute sie sich zuerst den Film an. Der schräge Humor sagte ihr gar nicht zu. Der Sohn war ihr zu unterwürfig, mache es der Mutter Recht. Die war überfordert. Das Buch ist zwar süffig, packte sie aber nicht. Sie sah nicht, wo es die sind, sah keine Orte oder Landschaften. Sie erwartete auch mehr von Will. Das Buch würde sie weiterempfehlen, wenn jemand unterhalten sein will.

Gräfin 3: Sie hat den Film gesehen und das Buch gelesen. Ihr gefiel das Buch super. Sie sah die Szenen, die Bilder vor sich. Es ist eine geniale Geschichte! Die Beschreibungen waren sehr plastisch, die Figuren super gezeichnet. Lustig war auch die 30-Minuten-Einheiten waren einfallsreich, das Leben von Will nach dem TV-getacktet. Doch er wandelt sich. Er wird erwachsen, er lässt ich auf Menschen ein. Marcus war für sie ein Autist, oder sicher ein Junge mit Wahrnehmungsstörungen. Aber er macht alles richtig, macht alles der Mutter zuliebe. Er lernt sich ein Netzwerk zu spinnen, um den Depressionen der Mutter, die oft heulend dargestellt wird, entgegenzutreten. Viele Begebenheiten im Buch drehen sich um den Tag der toten Ente. Die Sprache, der Stil, die Bilder, die Story, alles ist einfach toll. Die Wandlung von Ellie ist auch gut beschrieben. Sie würde das Buch weiterempfehlen. Er schreibt das Buch in einem positiven Grundton.

Gräfin 1: Sie ist ein wenig gespalten mit ihrer Meinung zum Buch. Die einzige Figur, die authentisch rüberkommt, ist Will. Den konnte sie sehen, seine Art war real. Eigentlich ist er ja ein Arschloch zu Frauen, trotzdem ist er sympathisch. Alle anderen Figuren waren für sie nur Statisten. Das Kind in Marcus sah sie aber nicht. Sie unterstellt dem Autor, dass er von Kindern keine Ahnung hat. Die Themen sind drin, aber das ging ihr nicht nahe. Die Frauenfiguren waren zu klischeehaft. Kinder von psychisch kranken Eltern leiden schrecklich, und oft hilft ihnen niemand. Das ist Realität. Für sie ist es gut recherchiert, aber nicht fassbar. Sie spürte die Tragik nur im Kopf. Der Boy war Will! Die Sprache war gut, alles ist top. Aber es ist nicht ihr Buch, es berührte sie nicht, sie las es nicht gerne.

Gräfin 5: Sie war begeistert, hat viel gelacht beim Lesen. Ihre haben die Figuren im Buch sehr gefallen. Ihr war bald klar, dass Will der Boy war. Er hat Marcus beigebracht, ein Kind zu sein. Marcus litt in ihren Augen am Asperger-Syndrom. Hornby hatte die Sprache im Griff, die Übersetzung ist gelungen. Will hat eine wahnsinnige Wandlung durchgemacht. Er nimmt am Schluss des Buches Verantwortung wahr. Auch Marcus hat sich verändert. Diese Entwicklungen waren stimmig. Ihr gefiel auch die Story rund um Kirk Obrain. Das Buch gefiel ihr sehr gut, sie würde es unbedingt weiterempfehlen. Die Mischung zwischen Tiefe und Oberflächlichkeit, Ernst und Humor ging für sie auf. Die Frauenfiguren waren etwas überzeichnet, suchen wirklich alle alleinstehenden Frauen wieder einen Mann.

Gräfin 6: Sie findet, wie Gräfin 2 und Gräfin 1, der Film ist viel besser als das Buch. Sie sah während des Lesens Hugh Grant und Toni Colette. Deshalb konzentrierte sie sich oft nicht auf den Text. Der Stil ist flüssig, nicht konstruiert. Es ist keine spannende Geschichte. Will macht eine Entwicklung durch, er war sich aber durchaus immer bewusst, dass sein Leben speziell ist. Nun merkt er, dass sein altes Leben nicht erfüllend ist. Diese Wandlung beschreibt Hornby zwar gut, phasenweise etwas langfädig. Sie würde den Film empfehlen, nicht das Buch. Es war kein page turner, aber unterhaltsam.

Zitate

Gräfin 3

S. 122

Er war ein Besucher im Leben anderer und auf Gegenbesuch

Gräfin 4

S. 130

man konnte auch alles anders betrachten.

Gräfin 1

S. 138

Kein Problem war sein Problem

Gräfin 5

S. 188

Marcus musste man beibringen ein Kind zu sein, nicht, erwachsen zu werden.

Gräfin 2

S. 260

Eines Tages, dachte er, würde er die Lektion begreifen.

Gräfin 6

S. 235

Hier gab es keine festen Regeln und er war alt genug, um zu wissen, dass zwangsläufig alles viel komplizierter wurde.

Zum Weiterlesen

  • Fever Pitch

  • High Fidelity