Bewertung: 5

Siegfried Lenz – Die Deutschstunde

Bewertung: 5 Kronen

 

Gräfin 3 begrüsst uns zur „Deutschstunde“ und faltet erstmals eine Karte von Deutschland auseinander. Sie zeigt uns, wo die Geschichte handelt, in Husum, ganz im Norden von Deutschland, in Schleswig-Holstein.
Gräfin 3 verteilt uns eine umfangreiche Dokumentation über das Leben und Werk von Siegried Lenz.

Der Einstieg in dieses Epos fiel den meisten Gräfinnen nicht so leicht. Zäh, langsam nur entwickelt sich die Geschichte. Einige von uns haben das Buch unterschätzt, es braucht viel Geduld und einen langen Atem, um die zum Teil bis ins kleinste Detail beschriebenen Szenen zu lesen.

Gräfin 3 findet, der Autor hat teilweise die Landschaft wie gemalt, exakt und ausführlich, sodass man sich Landschaft und Personen gut vorstellen kann, ja sogar das Meer riecht.

Gräfin 1 wollte das Buch am Strand lesen, das ging jedoch nicht auf, zu anstrengend. Zu Hause dann konnte sie sich mehr darauf einlassen und in Ruhe voranlesen. Bis Seite 350 ging es auch recht flott voran, obwohl sie manchmal fast erschlagen wurde von der Sprache und den ellenlangen Sätzen. Nachher fing es dann zu harzen an, die Geschichte entwickelte sich ohne Perspektiven, traurig und schwer. Anfang und Ende haben sie aber in diesem Roman überzeugt.

Gräfin 4 fand ganz allgemein nicht so den Zugang zu diesem Roman. Alles war ihr zu deprimierend, keine positiven Figuren, nichts Liebliches. Trotzdem fand sie die Geschichte lesenswert.

Gräfin 2 fand zwar die detaillierten Beschreibungen ganz interessant, hatte aber einfach nicht so Interesse an diesem Roman. Sie meinte sogar, sie hätte wohl nicht fertig gelesen, wenn sie nicht gemusst hätte.

Gräfin 5 war begeistert von diesem Roman. Sie war in 4 Tagen durch, aber auch sie musste sich zuweilen recht gedulden und besann sich auf „Die Entdeckung der Langsamkeit.“ Gräfin 5 fand es toll, wieder mal etwas aus der Weltliteratur zu lesen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich gelohnt hat durchzubeißen und der Roman zu Recht Anerkennung und Wohlwollen genießt. Auch leiser Humor und Bissigkeit kommen nicht zu kurz und sind als kleine Zückerlis verstreut.

Zitate

S. 483
Damit etwas bleibt, sagte er, muss man es doch nicht wieder sehn; manche Sachen, die muss man erst verlieren, damit man sie besitzen kann ohne Sorge.

S. 386
Nichts, nicht einmal das Ende verändert euch. Man muss darauf warten, bis ihr ausgestorben seid.

S. 225
Wo blieb das Sodbrennen? Nie zuvor hatte ich das Sodbrennen ungeduldiger herbeigewünscht, denn ich wollte den Augenblick nutzen um zu verschwinden. Aber das Sodbrennen schien Verspätung zu haben oder schien durch die Bratheringe überhaupt verhindert.

S. 303
Und er hatte auch Freude an der prompten Unruhe und der quälenden Unsicherheit, die er bei seinem Gegenüber hervorrief, einfach durch die begehrliche art der Erwartung, da musste man aufhören, das Beste von sich zu denken.